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Kuba

Kuba ist ein kommunistisch regierter Inselstaat und liegt in der Karibik. Es liegt westlich von den allgemeinhin viel bekannteren und zeitweise auch beliebteren Urlaubszielen Dominikanische Republik und Haiti. Auch die Bahamas befinden sich etwas nördlich von Kuba - noch weiter nördlich befindet sich bereits das amerikanische Florida. Im Westen befindet sich der Golf von Mexico, der sich dem Karibischen Meer landseits anschließt.

Die sagenhaften Oldtimer

Mit der Machtübernahme von Fidel Castro war es nur noch gestattet, Automobile zu besitzen, deren Baujahr vor 1959 lag.
Viele Jahre lang konnten also die Kubaner nur mit Sondergenehmigung und hohen Kosten neue Autos erwerben.

Dazu kam überdies erschwerend das Handelsembargo der USA mit Kuba. Erst während der Regierungszeit von Barack Obama (2009 bis 2017) näherten sich die USA und Kuba wieder einander an.

So wurde also das Straßenbild in Kuba durch Oldtimer geprägt, die von ihren Besitzern gehegt und gepflegt wurden.
Und für diese Oldtimer ist Kuba genauso berühmt wie für die weißen, karibischen Strände.

2011 legalisierte die kubanische Regierung den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen nach 1959.
Seit Ende 2013 dürfen Kubaner nun auch neue Autos bei staatlichen Händlern kaufen.

Veränderungen auf Kuba nach unserem Urlaub 2016

All diese Tendenzen zur Handelsöffnung würden früher oder später nach sich ziehen, dass die Oldtimer vom Straßenbild verschwinden werden.
Dieser Punkt rückte tatsächlich in den Fokus der Touristik-Branche: wer die Oldtimer noch in ganzer Pracht erleben möchte, der sollte sich beeilen.

So machten wir uns also im Jahr 2016 auf den Weg dorthin.

Seitdem hat sich eine Menge auf Kuba getan.
Dennoch steht Kuba wirtschaftlich zwar mitten im Wandel, jedoch auch mitten in der Krise.

Zum 1. Januar 2021 schaffte Kuba nach mehr als 200 Jahren sein Doppelwährungssystem der kubanischen Peso (CUP) und der konvertiblen Peso (CUC) ab. Mit künstlichen Umrechnungskursen zum Dollar und der Tatsache, dass viele Leute ihre CUCs loswerden wollten, erschwerten zusätzlich zur Corona-Pandemie die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung.

Dazu kam entsprechend der US-amerikanische Regierungswechsel zu Donald Trump. Die Rückkehr zu Handels- und Investitionsbeschränkungen. Darüber hinaus der Verbot vom Anlegen von Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Havanna und eine Reduktion des Flugverkehrs nach Kuba. Somit wurde der gerade erst boomende Urlaubsverkehr ebenfalls eingeschränkt.

Also hatten wir 2016 genau die richtige Zeit, um Kuba zu besuchen.

Besonderheiten für die Einreise

Die Einreisevorschriften von 2016 zu heute haben sich nicht viel geändert. Immerhin ist das notwendige Touristen-Visum mittlerweile auch elektronisch als e-Visum möglich.

🔹API-Daten (Advanced Passenger Information)
Diese Daten sind vor Reisebeginn zur Verfügung zu stellen, wenn die Flugroute über die USA geht. Eine Einreise aus USA ist derzeit verboten.

🔹 Ein Touristen-Visum (Touristic-Card), welches man problemlos bei der Flughafengesellschaft des Heimatflughafens am Flughafen bekommt.

🔹 Eine Auslandsversicherung, die eine Krankenversicherung beinhaltet.

🔹 Die jeweiligen Hotel-Voucher der Hotelbuchungen.

🔹 Ein Rückflugticket.

Auf Kuba ticken die Uhren noch etwas anders - unschwer auch an den Hotel-Vouchern aus Papier zu erkennen. Der gewohnte digitale Check-In unter Vorzeigen der Buchungsbestätigung auf dem Smartphone funktioniert hier noch nicht. Im Gegenteil - zumindest im Jahr 2016 - waren diese Annehmlichkeiten noch weit entfernt von der Umsetzung.

Darüber hinaus ist es auf Kuba durchaus angebracht, sich ein Hotel mit Vollpension zu buchen. Rumdumversorgung, "all inclusive". Der Grund ist ganz einfach: die Selbstversorgung auf Kuba ist nach wie vor nicht einfach. "Mal eben beim Shop um die Ecke einkaufen" steht leider nicht zur Verfügung.

Guantanamo

Die Guantanamo Bay liegt am östlichen Ende von Kuba auf der Südseite.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts versuchten die USA der damaligen Kolonialmacht Spanien die gesamte Insel Kuba abzukaufen.
Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges besetzten die USA 1898 die Guantanamo-Bucht, da sich dort eine wichtige Hafenanlage befand.

Seitdem gehört die Guantanamo Bay zu den USA, wo ein Marinestützpunkt aufgebaut wurde.
Guantanamo erlangte traurige Berühmtheit durch seine Gefangenenlager Camp X-Ray, Camp Delta und Camp Iguana.

Die traumhaft weißen Strände

Die feinkörnigen, weißen Sandstrände laden natürlich dazu ein, zu einer Partymeile zu werden.

Beispielhaft sei Varadero genannt, 120 km östlich von Havanna.
Auch Varadero hat so seine Geschichte.

Zunächst von Einheimischen für das quirlige und kulturelle kubanische Leben genutzt, wurde es mehr und mehr zu einem Touristengebiet und vertrieb die Einheimischen.

Mittlerweile nutzen aber die Kubaner die Strände und Hotelanlagen besonders am Wochenende, um ihre Partys zu feiern. Wenn es werktags noch verhältnismäßig ruhig war, so ist das warme karibische Meer am Wochenende voller Menschen. Menschen, die sich mit einem Drink im Wasser stehend, lachend unterhalten und das Leben genießen.

Auch Kuba macht der vielgelobten traumhaften Kulissen in der Karibik alle Ehre. Bei unserem Besuch auf Kuba im Jahr 2016 hatten wir ein schickes, ebenerdiges Apartment mit dem Blick auf die riesige Gartenanlage, die eher schon ein Park war. Hinter dem Garten lag direkt der Strand als sandiges Paradies voller Palmen.

Unser Blick von der Terrasse aus fiel direkt auf einen kleinen Pavillon, in dem abends im Sonnenuntergang romantische Candlelight-Dinner stattfanden.

Allerdings sollte man sich zu jeder Jahreszeit informieren, wie hoch die Luftfeuchtigkeit auf Kuba ist. Die schwüle Luft in all ihrer Schwere ist nicht zu unterschätzen. Es kommt aufgrund der unterschiedlichen Luftströmungen nicht selten zu kurzen, heftigen Gewittern - und manchmal leider auch zu Hurrikanen. Ein kurzes Gewitter schadet hoffentlich auch keinem Candlelight-Dinner, ein Hurrikan schadet auf jeden Fall. Allem und allen.

Havanna - aber auch die Armut

Wer auf Kuba Urlaub macht, der sollte nicht nur in Havanna auf dem Flughafen landen. Ein Aufenthalt in Havanna an sich ist auf jeden Fall ein Muss. Die Oldtimer gibt es hier haufenweise, auch als Cabrios. Mit den Fahrern kann man Stadtrundfahrten machen. Für die Fahrer ist das oftmals die einzige Einnahmequelle. Auch sieht man noch sehr viele Pferdekutschen, mit denen ebenfalls Touristenrundfahrten durchgeführt werden.

In Havanna herrscht das brodelnde Leben und macht dem nachgesagten kubanischen Temperament alle Ehre.

Für das Hotel benötigt man einen Voucher (auf Papier natürlich), sonst kommt man gar nicht erst rein. Wer dann noch erwartet, wenigstens in Havanna sei Internet verfügbar, der hat bedingt Recht. Wir mussten uns in eine lange Schlange stellen, um einen Internet-Bon zu erwerben, der ein Minuten-Budget hatte. Internet im Landesinneren kann man ganz vergessen. Vielleicht hat sich das ja aber mittlerweile geändert.

Was aber niemand trotz allem karibischen Flair und brodelndem Leben vergessen sollte: auch auf Kuba gibt es eine nicht zu übersehende Armut.

An sich steht auch den Ärmsten das Recht auf gesundheitliche Versorgung und Bildung zu. Jedoch ist es immer noch üblich, Kinder auch unter 15 Jahren zum Arbeiten zu schicken. Es bewegt sich viel, aber wie in vielen anderen Ländern auch, liegt noch viel im Argen.

Mein eigener Spaziergang durch Havanna hat meine Blicke auf die an sich herrlichen Gebäude im Kolonialstil und Barockstil gelenkt. Nicht nur viele Fassaden, sondern auch die gesamten Häuser, sahen leider so aus, als ob sie einsturzgefährdet seien.

Während meines Spaziergangs durch Havanna brach die Dämmerung herein und mit einigem Erschrecken konnte ich erkennen, dass hinter diesen baufälligen Fassaden Lichter angingen und Familien ihr Leben lebten. Ich konnte es weder wirklich glauben, noch wirklich wegsehen.

Nachdenklich bin ich in mein Hotel zurückgegangen, welches für dortige Verhältnisse ein wahres Luxusleben bedeutete. Auch wenn man selbst in diesem Luxustempel mitten in Havanna einen Internet-Bon benötigt.

Schon musste ich damals erschüttert zugeben, dass manchmal diese Tourismus-Stippvisite in meinem eigenen wohligen Dasein durchaus mal wieder auf den Boden der Realität gestellt werden muss.

Ich habe mitgenommen, dass ich ganz schön dankbar sein kann, wie gut es mir geht.

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