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Dalmatiner

Verantwortung

Welpenhandel.

Leider reicht die Aufklärungsarbeit in den Medien offensichtlich immer noch nicht aus. Leider hört man es nach wie vor immer wieder: Welpen werden über Kleinanzeigen verkauft. Welpen, die zu früh ihrer Mutter weggenommen wurden. Welpen, deren Mutter als Gebärmaschine missbraucht wird. Welpen, die schwach, krank, ungeimpft verkauft werden. Welpen, die aus all diesen Gründen oft sterben, kurz nachdem sie verkauft worden sind.

Es liegt in unser aller Verantwortung, dieses Geschäft als Käufer nicht zu unterstützen.

Sachlage.

Tiere sind in der Definition kein Sachgegenstand. Sie werden durch das Tierschutzgesetz besonders geschützt. Allerdings ist aber anzumerken, dass rechtlich für Sachgegenstände geltende Vorschriften zur Anwendung kommen.

Steuern und Versicherungen.

Tatsächlich gibt es bis auf wenige Ausnahmen lediglich für Hunde die Hundesteuer, für kein anderes Tier sonst. Allerdings sind von der Steuer Hunde wie Rettungs- oder Assistenzhunde wiederum befreit.

Hinsichtlich einer Versicherung ist erst einmal zu bedenken, überhaupt eine abzuschließen. Beginnen wir bei der Halter-Haftpflichtversicherung. Hund jagd Kuh - Kuh bricht aus, rennt auf eine Straße - Autofahrer fährt die Kuh um. Der Halter haftet: für den Schaden bei der Kuh genauso wie bei dem Autofahrer. Besser ist es, eine Versicherung abzuschließen - das wird oft vergessen.

Weiterhin ist die Krankenversicherung zu erwähnen. Hier gilt jedoch: sorgfältige Abwägung der Kosten gegen mögliche Kosten, die im Krankheitsfall ohne Versicherung selbst ausgeglichen werden müssen.

Auch hier gilt es, verantwortungsvoll mit diesen Aspekten umzugehen.

Konsequenz

Bevor man sich ein Haustier anschafft, sollte man sich über einige Konsequenzen im klaren sein. Sie kosten nicht nur Geld, sondern sie brauchen auch jede Menge unserer Zeit. Alles weitere wird jetzt hier anhand des Beispiels Hund - in diesem Fall ein Dalmatiner - erläutert.

Zur Anschaffung eines Hundes ist nicht nur ein kurzer Zeitraum zu berücksichtigen. Die Lebenserwartung eines Dalmatiners beträgt im allgemeinen zwischen 10 und 14 Jahren.

Des Weiteren ist zu berücksichtigen, welcher Hund von seinen Eigenschaften zu mir passt!

Der Dalmatiner hat bereits eine sehr alte Geschichte, bevor er zum Beispiel in England als Lauf- und Kutschhund mit Pferden an Beliebtheit gewann. Er ist kräftig, sehr agil, aber auch sehr freundlich. Dennoch darf man nicht vergessen, dass er zu den Jagdhunden gehört.

So benötigt der Dalmatiner vor allem in seiner Jugendzeit sehr viel Auslauf, sehr viel Beschäftigung und eine gute Erziehung. Also braucht er.... unsere ZEIT.

Mit der bereits Lebenserwartung eines Hundes, müssen wir oft auf die Änderung unserer eigenen Lebenssituation reagieren. Denn in der heutigen Schnelligkeit in der Welt ist es nicht unüblich, dass wir Änderungen bezüglich eines Ortswechsels, eines Jobwechsels oder anderen wechselnden Lebensumständen erfahren.

Es gibt Optionen:

  • Du suchst dir irgendeinen anderen Job vor Ort. Vermutlich dann mit finanziellen und karrieretechnischen Einbußen.

  • Du gibst den Hund wieder ab, weil sich das Lebenskonstrukt geändert hat.

  • Du nimmst den Hund um jeden Preis mit und schaust, wie die neue Herausforderung zu lösen ist.

Den Hund wieder abgeben.
Das war und ist für mich völlig unakzeptabel.
Wer sich ein Haustier anschafft, muss auch die Verantwortung dafür übernehmen.

Es gibt natürlich Ausnahmesituationen wie zum Beispiel die Gesundheit, die es unmöglich macht, das Tier zu behalten.

Unwegsamkeiten

Aus eigener Erfahrung als berufstätige Hundehalterin benötigt man nicht selten eine gehörige Portion Kreativität, um auch für den Hund die richtigen Lösungen zu finden. Glücklich sind die, die vielleicht eine Absprache mit Eltern oder Freunden haben, sich tagsüber bei eigener Abwesenheit um den Hund zu kümmern.

Aber was machen wir, wenn das nicht so ist? Nun, auch da gibt es wieder Optionen:

  1. Dogsharing: wir teilen uns mit mehreren Personen die Verantwortung und kümmern uns gemeinsam.

  2. Hundesitter: wir beauftragen gegen Entgelt einen Hundesitter, der tagsüber aufpasst.

  3. Hundepension: wir geben den Hund tagsüber in eine Hundepension.

  4. Hochzeit: wir suchen uns einen reichen Ehepartner und geben selbst den Beruf auf.

Natürlich ist Option 4 nicht ganz ernst gemeint. Bei den ersten 3 Optionen gibt es natürlich Bedingungen. Der Hund muss dabei mitspielen. Es kann sein, dass er auf eine einzige Person fixiert ist und keinerlei Willen zeigt, sich bei einem Hundesitter oder in einer Hundepension aufhalten zu wollen. Damit muss man rechnen! Und was macht man dann? Wenn man Glück hat, macht es dem Hund nichts aus, tagsüber stundenlang allein zu sein. Bis zu einem gewissen Grad kann man das und sollte man das dem Hund sogar beibringen.

Eine weitere Unwegsamkeit im Verlauf eines Tierlebens sind die möglichen Krankheiten. Es sind nicht nur die altersbedingten Schwächen, die - wie bei jedem Lebewesen, auch dem Menschen - mehr und mehr kommen. Um das Thema Alter vorwegzunehmen: es ist traurig - für mich wieder mal unakzeptabel - ein Tier wegen der Alterserscheinungen ins Tierheim oder irgendwoanders hin zu bringen.

Aber hier sind nun die überraschenden Krankheiten bei viel zu jungen Tieren gemeint.

In welcher Höhe sind wir bereit, für unser Haustier Geld in die Hand zu nehmen, um eine notwendige Operation durchführen zu lassen? Oder andere Heilungsmaßnahmen durchführen zu lassen?

Eigentlich eine unfaire Frage, denn oft geht es nicht nur um die Bereitschaft, sondern natürlich auch um die finanziellen Möglichkeiten. Dennoch muss ich es hier erwähnen, denn auch über solche Unwegsamkeiten muss man sich vor Anschaffung eines Haustiers bewusst sein.

Für so manchen Alleinstehenden - vielleicht auch Kinderlosen - ist ein Haustier so etwas wie ein Kindersatz. Natürlich muss das nicht jeder verstehen, aber auch hier gilt: leben und leben lassen. Solange die Tiere dabei noch halbwegs artgerecht gehalten werden können, steht es jedem frei.

Ich persönlich - um auf die Geldfrage zurückzukommen - konnte durch meine Arbeit auch kostspielige Operationen begleichen, sodass sich mir die Frage zur Umsetzung erst gar nicht stellen musste. Darüber bin ich sehr dankbar.

Dank der Operation im Alter von 7 Jahren durfte mein Hund noch weitere 7 Jahre schmerzfrei mit mir verbringen. Das ist alles nun schon viele Jahre her. Aber auch heute noch denke ich oft an ihn und werde ihn stets in Erinnerung behalten. Wenn ein Haustier verstirbt, stellt sich die Frage, ob man sich nun ein neues anschafft oder nicht. Ich habe für mich selbst diese Frage bislang mit "nein" beantwortet. Es war ein Risiko, sich einen Hund als Berufstätige anzuschaffen. Mit meinem Hund ist es gutgegangen. Aber das war Glück. Dafür gibt es keine Garantie.

Oder reicht denn nicht auch erst einmal ein Plüschtier, wenn man sich nicht sicher ist?

Das wird wenigstens nicht krank, es muss auch nicht trotz Gluthitze, Kälte, Regen, Nebel Gassi gehen...

und knuddeln kann man es nach Lust und Laune. Das muss auch nicht in die Welpenschule und später in die Hundeschule...

In diesem Sinne: Der Hund ist dein bester Freund, wenn du ihn gut behandelst.

Achtsamkeiten

Zu guter Letzt noch ein paar Anmerkungen. Auch etwas, worüber man sich vorher bewusst sein sollte. Ich denke da an die Ausrüstung im Auto, an die menschliche Bekleidung und an die Sinnhaftigkeit eines Chips:

Ist ihr Hund gechippt - und haben Sie schon einmal an eine Spende für Organisationen der Adressdaten gedacht?

Wie ist Ihr Auto für einen Transport ausgerüstet? Ist das Auto überhaupt groß genug?

Von welchen Klamotten können Sie sich trennen, wenn sie voller Haare sind?

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